Kloster

  • Das heutige Franziskanerkloster wurde 1455 durch Ritter Georg Gradner gegründet. Im Jahre 1451 war er mit Kaiser Friederich III. in Rom, wo er den berühmten Wanderprediger und Berater mehrere Päpste, Johannes von Capestrano, traf, der anschließend Gast auf Schloss Lankowitz war. Nach einer Bauzeit von rund fünf Jahren waren Kirche und Kloster 1460 fertiggestellt, und 12 Franziskaner aus dem Kloster Jundenburg übersiedelten nach Lankowitz. Kaiser Friederich III. nahm bei seinen Besuchen in Lankowitz stets Herberge im Kloster.
    Das Franziskanerkloster befindet sich nördlich der Kirche und wurde in den Jahren 1656-1665 erbaut.
    Das eigentliche Klostergebäude befindet sich nördlich der Kirche und wurde zu großen Teilen zwischen 1656 und 1665 von Bartolomeo Montiano unter Einbeziehung einiger älterer Gebäudeteile im Nordwesten um zwei Höfe herum errichtet. Im Kreuzganghof steht eine aus dem zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts stammende steinerne Figur der auf Wolken knienden Maria. Im Refektorium sowie in den Klostergängen befinden sich mehrere barocke Bilder und Heiligenfiguren aus der Zeit um 1733. Zwei der Bilder im Refektorium zeigen Zinsgroschen sowie Arbeiter im Weinberg. Ein Votivbild wird auf das Jahr 1714 datiert.
     

    Schilcher und Franziskanerkloster Maria Lankowitz

    Wenig Schmeichelhaftes war bis dahin über diesen speziellen weststeirischen Tropfen verkündet worden. Papst Pius VI. machte 1782 auf der Anreise nach Wien zu Kaiser Joseph II. Station im Franziskanerkloster Maria Lankowitz bei Köflach. Über den Schilcher, den man ihm zum Abendessen serviert hatte, vermerkte der Heilige Vater in seinem Tagebuch: „Sie haben uns einen rosaroten Essig vorgesetzt, den sie Schilcher nannten.“

    Derzeit wird das Franziskanerkloster und das Heiligtum von Bruder Elias OFM betreut.

    elias.unegg@katholischekirche.at

    0664 2747006

     

    Geschichte des Franziskanerordens (OFM)

    Der Orden, lateinisch „Ordo Fratum Minorum“, „Orden der minderen Brüder“, entwickelte sich aus der Bruderschaft um Franziskus von Assisi in den Jahren zwischen 1210 und 1220. 1223 erfolgte die Anerkennung der Gemeinschafts-Regel durch Papst Honorius III.
    „Minderbrüder“ wollten Franziskus und seine Gefährten genannt werden, damit keine auf die Idee kommt sich zu den Privilegierten in der Kirche oder Welt zählen zu lassen. Für einen „Großen“ der Gesellschaft von Assisi war Francesco Bernadone – geboren im Jahr 1182 – wie geschaffen. Talentiert, Sohn eines wohlhabenden Textilhändlers, allen voran bei Spiel und Tanz, Kopf und Herz voll von Ritterabenteuern. Der Zwanzigjährige zieht als Ritter in den Krieg Assisis gegen die Nachbarstadt Perugia. Es folgen ein Jahr Gefangenschaft, Entbehrung, Krankheit. Wieder daheim sucht Franziskus nach dem Sinn des Lebens. 1206 beginnt er die Aussätzigen der Stadt zu pflegen. Im selben Jahr spricht Christus vom Kreuzbild von San Damiano zu ihm: „Franziskus, siehst du nicht, dass mein Haus in Verfall gerät? So geh und stell es mir wieder her!“ Zwei Jahre später hört er das Evangelium von der Aussendung der Jünger durch Jesus (Mt 10, 1-13). Franziskus hat seinen Weg gefunden! Als die ersten Brüder sich ihm anschließen, bildet das Evangelium die Basis für das Leben der wachsenden Bruderschaft. Eine vorläufige kirchliche Erlaubnis für ihr Leben in Buße erhalten die Brüder 1209 von Papst Innozenz III. 1223 bestätigte Papst Honorius III die verbindliche Regel für die neue Ordensgemeinschaft. Als Franziskus am 3. Oktober 1226 stirbt, ist seine Gemeinschaft bereits auf einige tausend Brüder angewachsen.
     

    Franziskaner heute

    Weltweit umfasst der Franziskanerorden heute 15.000 Brüder in 116 Provinzen und Kustodien. In Österreich und Südtirol gibt es die „Franziskanerprovinz Austria vom Hl. Leopold in Österreich und Südtirol“ mit dem Sitz des Provinzials in Salzburg. Die Tätigkeitsbereiche der insgesamt 135 Franziskaner in Österreich und Südtirol reichen von der Pfarr- und Wallfahrtsseelsorge über Exerzitien und Schulunterricht bis hin zum Dienst für Menschen in Not. In Hall in Tirol und in Bozen in Südtirol führen die Franziskaner ein Gymnasium. In Wien befindet sich das Büro von „Franz Hilf!“, der Hilfsorganisation des Ordens für Osteuropa und für Bolivien.

    Lebensform

    Die Franziskaner in Österreich leben in kleinen sowie in größeren Gemeinschaften. Auf die Zeichen der Zeit horchend, versuchen die Minderbrüder auf den Spuren des Hl. Franziskus ihrem Herrn Jesus Christus nachzufolgen und so Gottes Reich immer mehr Wirklichkeit werden zu lassen. Am Beginn eines neuen Jahrhunderts stehend, suchen die Franziskaner – wie viele andere Orden auch – nach zeitgemäßen und den Ordensidealen entsprechenden Aufgaben in der Kirche und für die Menschen unserer Gesellschaft.

    Aufnahme und Ausbildung

    Für die Aufnahme in eine der beiden Franziskanerprovinzen sind ein Mindestalter von 18 Jahren und eine absolvierte Berufsausbildung oder eine bestandene Matura bzw. Studienberechtigungsprüfung Voraussetzung. Die Aus- und Weiterbildung im Orden erfolgt entsprechend der Berufung des einzelnen Bruders und den Tätigkeitsbereichen in der Provinz.
     
    Provinzialat der Franziskanerprovinz Austria
    Franziskanergasse 5
    5020 Salzburg
    E-Mail: austria@franziskaner.at 
     

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